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Archäologische Museen

Aufgabenschwerpunkt des Fachreferats sind die fachliche Evaluation von Museumsprojekten im archäologischen Bereich sowie die inhaltliche Betreuung von Medienprojekten mit Pilotcharakter für die Vermittlung in archäologischen Museen.

UNESCO-Welterbe Obergermanisch-Raetischer Limes und Donaulimes

Das Referat Archäologische Museen unterstützt zusammen mit der Archäologischen Welterbe-Koordination des BLfD die Vermittlung an den beiden bayerischen Abschnitten des transnationalen seriellen Welterbes „Grenzen des Römischen Reiches“. Obwohl die Funde in den Museen am „Obergermanisch-Raetischen Limes“ (externer Link, öffnet neues Fenster)  (2005) und dem „Donaulimes / Westliches Segment“ (externer Link, öffnet neues Fenster) (2021) nicht Teil des Welterbes sind, kommt den Museen eine zentrale Rolle in der Vermittlung zu. 

Aufgrund seiner markanten Unsichtbarkeit sind die bayerischen Abschnitte der römischen Reichsgrenze wohl eine der sperrigsten UNESCO-Welterbestätten im Freistaat überhaupt. Die Reste dieser militärisch überwachten Kulturgrenze des Imperiums liegen verborgen unter Äckern und Wäldern oder sind von mittelalterlichen Städten überbaut und erschließen sich nicht von selbst. Die betreuten Projekte und Initiativen dienen der Förderung der nationalen und internationalen Vernetzung am Limes.

Beispiele für digitale Vermittlungsangebote

  • Film "Limes, Laser und Hightech – Der Raetische Limes in Bayern"

    Limes-Archäologie ist Wissenschaft auf Hightech-Niveau: Der Kurzfilm zeigt auf beeindruckende Weise, wie moderne Archäologie funktioniert. Am Beispiel des Raetischen Limes wird erläutert, wie der 3D-Laserscan zum Einsatz kommt - ob am Boden (terrestrisch) oder aus der Luft (Airborne Laserscan). Außerdem wird eine weitere Methode der Visualisierung archäologischer Bodendenkmäler vorgestellt: die dreidimensionale Rekonstruktion von Bauwerken.

  • App LIMES mobil

    Wie sah die Welt wohl vor 2.000 Jahren aus, als sich noch der römische Grenzwall um das gesamte Imperium spannte? Die App "Limes mobil" bringt mithilfe von 3D-Scams historische Funde an ihre Originalschauplätze zurück und macht das Römische Reich durch virtuelle Idealrekonstruktionen erlebbar. 

Linktipps und Literatur

Literatur zum Weltkulturerbe Limes

Nachrichtenblatt der Deutschen Limeskommission: Schwerpunkt „Die Museen am Limes“ (2017)

In den letzten Jahren  gelingt eine immer  facettenreichere,  gegenwartsbezogene und vor allem besucherorientierte museale Vermittlungsarbeit am Limes, insbesondere auch aufgrund der jüngst entwickelten Strategiepläne. Das Schwerpunktheft (externer Link, öffnet neues Fenster) der Deutschen Limeskommission stellt diese innovativen Ansätze in kompakter Form vor und bietet einen prägnanten Überblick über die  bereits realisierten wie auch geplanten Museumsprojekte an den drei großen Limesabschnitten in Deutschland – dem Niedergermanischen und dem Obergermanisch-Raetischen Limes sowie dem Bayerischen Donaulimes.

ICOM-Publikation zur Rolle der Museen in archäologischen Kulturlandschaften: „The Roman Frontier along the River Rhine“

Für die römische Flussgrenze entlang des Rheins in Nordrhein-Westfalen und Holland wurde Anfang 2020 die Aufnahme in die Welterbeliste der UNESCO als weiteres Modul des transnationalen seriellen Welterbes „Grenzen des Römischen Reiches“ beantragt. Den Museen kommt an diesem römischen Grenzabschnitt eine besondere Rolle in der Vermittlung zu. Im Rahmen der ICOM-Generalkonferenz 2016 in Mailand wurden im Vorfeld des UNESCO-Antrags verschiedene Ansätze zur musealen Präsentation archäologischer Kulturlandschaften diskutiert. Die dazugehörige Publikation entstand u. a. mit Unterstützung der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern.

Danube Limes Interpretation Framework / Vermittlungsplan für den Donaulimes in Österreich und Bayern

Im Zuge des österreichisch-deutschen Antrags zur Aufnahme des Donaulimes in Österreich und Bayern als Modul des Welterbes „Grenzen des Römischen Reiches“ wurde ein binationales strategisches Vermittlungskonzept („Danube Limes Interpretation Framework“ / DLIF) (externer Link, öffnet neues Fenster) erstellt. Als Dokument mit Empfehlungscharakter definiert es Vermittlungsschwerpunkte für alle archäologischen Museen und Monumente zwischen Bad Gögging (Bayern) und Bad Deutsch-Altenburg/Carnuntum (Österreich) und bietet damit die Chance zur Entwicklung musealer Alleinstellungsmerkmale. Das DLIF (externer Link, öffnet neues Fenster) ist integraler Bestandteil des mit dem UNESCO-Antrag einzureichenden Managementplans und ist deshalb auf Englisch verfasst, mit deutscher Übersetzung zur Orientierung.

Karten und Informationen zu den römischen Grenzen

Karten Limeshinterland und Reitereinheiten am Limes

Die Zivilkarte (externer Link, öffnet neues Fenster) und die Militärkarte  (externer Link, öffnet neues Fenster)zeigen die dichte Aufsiedlung des Limes-Hinterlandes mit Gutshöfen (villae rusticae) sowie die dünne germanische Besiedlung im Vorfeld in Relation zu heutigen Bodengütewerten. Nur etwa fünf Prozent der Siedlungsstandorte sind aus heutiger Sicht als sehr gut zu bezeichnen, etwas mehr als ein Viertel erreicht einen geringen oder schlechten Ertrag. Die Kartierung der Reitereinheiten am Limes verdeutlicht das strategische Konzept zur Sicherung des Limeshinterlandes durch Reitereinheiten.

Die Karten können von den Museen am Limes und für wissenschaftliche Zwecke kostenlos genutzt werden:
Der Abbildungsnachweis lautet: „Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern, Christof Flügel / Arch-IV München, Johannes Valenta / Stadt Gunzenhausen“

Grundinformation zu den römischen Grenzen

David Breeze (2018). The Value of Studying Roman Frontiers (externer Link, öffnet neues Fenster). Theoretical Roman Archaeology Journal. 1 (1) , p .1 .

Archäologische Museen in Bayern

Archäologische Museen in Bayern

Eine Vielzahl von archäologischen Museen zeugen von der mindestens 100.000 Jahre währenden Menschheitsgeschichte in Bayern.

Ansprechperson

Dr. Christof Flügel

Porträt von Christof Flügel

Kunst- und Kulturhistorische Museen: Oberbayern-West, Oberbayern-Ost; Archäologische Museen

Telefon:
+49 89 21014026