Bayerischer Museumspreis 2023
Die Preisträger
Preisträger des mit 20.000 € dotierten Preises für ein Museum mit haupt- oder nebenamtlich-wissenschaftlicher Leitung ist das Holzknechtmuseum Ruhpolding (externer Link, öffnet neues Fenster) im Bezirk Oberbayern. Seit Sommer 2021 zeigt das Holzknechtmuseum Ruhpolding seine Dauerausstellung zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Waldarbeit in kompletter Neukonzeption. Die abwechslungsreiche Präsentation der Originalobjekte in Kombination mit thematisch passenden Video-, Audio- und Mitmachstationen spricht alle Sinne an und lädt zum Entdecken ein. Vor allem die stimmigen Hands-on-Stationen des Museums vermitteln eindrucksvoll die körperlich harte Arbeit der Holzknechte einst und die Tätigkeiten des Forstwirts heute. Die barrierefrei zugängliche Dauerausstellung bietet allen Gästen, besonders auch Familien, einen unterhaltsamen und lehrreichen Ausflug in dieses eng mit der Region um Ruhpolding verbundene Gewerbe. Das dazugehörende Freigelände mit den originalen, hier wieder aufgebauten Holzknechthütten aus den umliegenden Bergwäldern ergänzt anschaulich den Museumsbesuch.
Den mit 10.000 € dotierten Preis für ein ehrenamtlich geführtes Museum erhält das Museum Rotes Schulhaus in Rinchnach (externer Link, öffnet neues Fenster) im Bezirk Niederbayern. Das 1888 erbaute ehemalige Mädchenschulhaus in Rinchnach, aufgrund seiner Wände aus Sichtziegel auch „Rotes Schulhaus“ genannt, wurde nach langem Leerstand komplett saniert und ist seit 2022 im Erdgeschoss als „Museum Rotes Schulhaus“ wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Das im Obergeschoss wohnende Besitzerpaar will das Museum mit einem abwechslungsreichen Ausstellungs- und Aktionsprogramm als Kulturzentrum und Treffpunkt in der unmittelbaren Umgebung, aber auch darüber hinaus, etablieren. Die vorhandenen Sammlungen, die Objekte zur Schulgeschichte des Hauses wie auch Glasplattennegative einer Münchner Fotografin umfassen, sollen im Rahmen von Ausstellungen in wechselnden Zusammenhängen präsentiert werden, um immer wieder neue Zugänge zu ermöglichen. Besonders ist das Engagement zu würdigen, ein modernes Heimatmuseum zu etablieren, das als offenes Haus für Nah und Fern die Weiterentwicklung und Attraktivität des ländlichen Raums stärkt. Das Projekt ist doppelt preiswürdig: Bereits am vergangenen Sonntag zeichneten Kunstminister Markus Blume und Generalkonservator Dr. Mathias Pfeil die Eigentümer Dr. Sandra Schütz und Johannes Maria Haslinger für die Instandsetzung und Reaktivierung des ehemaligen Roten Schulhauses mit der Denkmalschutzmedaille 2023 aus.
Der Preis
Die mehr als 1.200 nichtstaatlichen Museen in Bayern stehen für ein informatives, inspirierendes und besucherfreundliches Angebot – in ihren Gemeinden ebenso wie für den Tourismus. Ihre Arbeit trägt wesentlich zum Erhalt und zur Pflege des kulturellen Erbes bei. Diese Kulturarbeit zu würdigen und zu fördern ist das Ziel der alle zwei Jahre an nichtstaatliche Museen vergebenen Auszeichnung.
Der Bayerische Museumspreis (externer Link, öffnet neues Fenster) wird seit 1991 von der Versicherungskammer Kulturstiftung (externer Link, öffnet neues Fenster) ausgelobt und in zwei Kategorien vergeben:
- ein Preis, dotiert mit 20.000 €, geht an ein Museum mit haupt- oder nebenamtlich-wissenschaftlicher Leitung;
- ein Preis, dotiert mit 10.000 €, an ein ehrenamtlich geführtes Museum.
Material zum Herunterladen
- Laudatio von Franz Kränzler
- Preisverleihung des Bayerischen Museumspreises (öffnet neues Fenster)
- Holzknechtmuseum Ruhpolding Innenansicht © Holzknechtmuseum Ruhpolding (öffnet neues Fenster)
- Holzknechtmuseum Außenansicht © Holzknechtmuseum Ruhpolding (öffnet neues Fenster)
- Museum Rotes Schulhaus Rinchnach Außenansicht © Sandra Schütz und Johannes Haslinger (öffnet neues Fenster)
- Museum Rotes Schulhaus Innenansicht © Sandra Schütz und Johannes Haslinger (öffnet neues Fenster)
- Plakette des Bayerischen Museumspreises 2023 (öffnet neues Fenster)
- Weiterführende Informationen zum Bayerischen Museumspreis
- Informationen zur Denkmalschutzmedaille 2023 (externer Link, öffnet neues Fenster)
Förderpreis „Vermittlung im Museum“ 2023
Die Preisträger
Der mit 10.000 € dotierte Hauptpreis wurde an das Freilandmuseum Oberpfalz in Nabburg (externer Link, öffnet neues Fenster) für die Projektidee „ZukunftsBauHaus“ verliehen, das für Gruppen von Erwachsenen und Jugendlichen mithilfe eines Workshop-Programms und eines hölzernen Bausatzes die historische Dimension des Bauens im ländlichen Raum vermitteln und gleichzeitig Impulse für die zukünftige „Bauwende“ geben soll.
Der erste der beiden mit 5.000 € dotierten Nebenpreise wurde an das im Frühjahr wiedereröffnete AlpenStadtMuseum Sonthofen (externer Link, öffnet neues Fenster) für das Projekt „Sonthofen – Stadt der Zukunft“ verliehen, das die städtische Jugend in einen partizipativen Prozess zur Weiterentwicklung der Stadt Sonthofen einbindet und in einer von den Jugendlichen kuratierten Sonderausstellung im AlpenStadtMuseum münden soll.
Der zweite Nebenpreis wurde an das Kempten-Museum im Zumsteinhaus (externer Link, öffnet neues Fenster) für ein Veranstaltungsprogramm für Menschen mit Demenz und einen musealen „Demenz-Koffer” zum Einsatz in Betreuungseinrichtungen verliehen. Beides soll in Zusammenarbeit mit Studierenden der Fakultät Soziales und Gesundheit der Hochschule Kempten, der Fachstelle Demenz und Pflege Schwaben und dem Kulturamt der Stadt Kempten entwickelt werden.
Der Preis
Die Vermittlung von kulturellen Inhalten ist ein zentrales Anliegen zielgruppenorientierter und zeitgemäßer Museumsarbeit. Gerade in für die Kultur schwierigen Zeiten sind Museen sowohl im Bereich der personalen als auch der medialen Vermittlung mehr denn je gefordert, neue Ideen zu entwickeln. Der Förderpreis „Vermittlung im Museum“ (externer Link, öffnet neues Fenster) will nichtstaatliche Museen in Bayern bei dieser Aufgabe unterstützen. Mit Hilfe des Preisgeldes können methodisch und/oder technisch innovative Vermittlungsansätze umgesetzt werden.
Der Förderpreis wird von der Bayerischen Sparkassenstiftung (externer Link, öffnet neues Fenster) ausgelobt und ist mit insgesamt 20.000 € dotiert. Er besteht aus:
- einem Hauptpreis von 10.000 € und
- zwei Nebenpreisen zu je 5.000 €.
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22. Bayerischer Museumstag 2023
Die Preisverleihung ist Teil des Programms des Bayerischen Museumstags. Der 22. Bayerische Museumstag findet unter dem Motto „Für die Zukunft bewahrt – Museumsdepots neu gedacht“ vom 5.-7.7.2023 im Diözesanmuseum Freising (externer Link, öffnet neues Fenster), Domberg 21, 85354 Freising statt.
Der Bayerische Museumstag, der im zweijährigen Turnus von der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern veranstaltet wird, ist eine der größten Museumsfachtagungen im deutschsprachigen Raum. Rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Museumswelt treffen sich vom 5.-7. Juli in Freising, um sich zur nachhaltigen, sicheren und zugleich energieeffizienten Aufbewahrung von Museumsobjekten auszutauschen.
Das Depot ist das eigentliche Herzstück des Museums, hier befindet sich der größte Teil der Sammlung. Gerade die Entwicklungen der letzten Jahre brachten neue Herausforderungen mit sich. Wie lassen sich beispielsweise Energiesparmaßnahmen mit der sachgerechten Aufbewahrung von empfindlichem Kulturgut vereinbaren? Sind Gemeinschaftsdepots mehrerer Museen sinnvoll, um Kosten zu sparen? Welche Sicherheits- und Notfallkonzepte müssen Museen für ihre Objekte entwickeln? Diese und weitere Fragen stehen beim 22. Bayerischen Museumstag 2023 zur Diskussion.
Den Auftakt des Bayerischen Museumstags bildete am 5.7. das Kennenlernen der gastgebenden Stadt Freising und deren Museen. Am 6.7. begrüßte Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher die Gäste im Diözesanmuseum Freising.
Markus Blume MdL, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, eröffnete die Tagung. Kunstminister Markus Blume betont: „Geballte Fachpower beim Bayerischen Museumstag 2023 im neu sanierten Schmuckstück auf dem Lehrberg – dem Diözesanmuseum Freising. Die Vielfalt unserer Museumslandschaft in Bayern ist wirklich beeindruckend. Und das wird belohnt! Die Abstimmung mit den Füßen nach der Corona-Zäsur zeigt: Der Hunger auf Kultur ist groß. Diese Chance müssen wir nutzen und unsere Museumslandschaft gemeinsam aktiv weitergestalten. Herzlichen Dank an die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen – unseren Think Tank für die über 1.200 Museen in Bayern, unsere zentrale Stelle, die alle Player unserer Museumslandschaft in Netzwerk- und Fortbildungsveranstaltungen zusammenbringt. Auf diese Weise sorgen wir für ein regelmäßiges Update unserer reichen Museumslandschaft im Freistaat.“
Der Leiter der Landesstelle, Dr. Dirk Blübaum, führte anschließend in das Tagungsthema ein. Der Impulsvortrag wurde Prof. Dr. Markus Tauschek von der Universität Freiburg übernommen. Die folgenden Fachvorträge von hochkarätigen Expertinnen und Experten stellen praktikable und wegweisende Lösungen für Museumsdepots vor.
Die Vorträge der Tagung können per Livestream über YouTube (externer Link, öffnet neues Fenster) verfolgt werden und stehen auch im Nachgang zur Verfügung.
Ansprechperson
Christine Schmid-Egger M. A.
Öffentlichkeitsarbeit, Tagungen und Fortbildungen; Museumsdidaktik, Bildung und Vermittlung
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