Dramatische Großschäden wie der Brand in der Anna Amalia-Bibliothek oder der Einsturz des Kölner Stadtarchivs sind in unserm kulturellen Bewusstsein fest verankert. Schon weniger bekannt ist das Ausmaß der Schäden an Kulturgut, die durch die verheerende Flut im Juli 2021 im Westen Deutschlands, vor allem im Ahrtal, angerichtet wurden. Notfallbedingt ereignen sich alljährlich zahlreiche Schäden an denkmalgeschützten Bauten und in Kulturgut bewahrenden Einrichtungen. Das seit vier Jahren von Blue Shield Frankreich betriebene Monitoring (Mémoire des sinistres sur patrimoine culturel) zeigt, dass dort durchschnittlich alle 10 Tage ein notfallbedingter Schaden eintritt.
Die systematische Erfassung dieser Schäden ist eine wichtige Voraussetzung für die Planung effizienter Prävention und für die Steigerung der Resilienz unseres kulturellen Erbes. In Deutschland fehlte eine solche zentrale Dokumentation bisher. Mit dem BSD Fragebogen werden grundlegende Daten zu Schadensfällen ermittelt. Alle erhobenen Daten werden vertraulich behandelt, sicher gespeichert und ausschließlich für statistische Zwecke ausgewertet. Angestrebt wird eine möglichst vollständige Erfassung aller Schäden ab dem 1. November 2024, aber auch die Eintragung von früheren Schadensfällen ist erwünscht.