fabulAPP – Baukasten für digitales Storytelling im Museum
Mit dem Programm fabulAPP – Baukasten für digitales Storytelling im Museum ermöglicht die Landesstelle allen bayerischen Museen in nichtstaatlicher Trägerschaft die Erstellung einer professionellen Museumsapp.
Der digitale Wandel bestimmt unsere Lebens- und Arbeitswelten. Er ist für die Museen eine zentrale Herausforderung – auch, weil die Ressourcen oft begrenzt sind. Digitale Instrumente wie eine Museums-App erschließen neues Publikum, sie erweitern und vervielfachen die Erfahrungs- und Erlebnismöglichkeiten: Vor dem Museumsbesuch geben sie einen ersten Einblick. Während des Museumsbesuchs verhelfen Sie zu einem Überblick und vermitteln ein individualisiertes Erleben. Sie bieten Hintergrundinformationen und Geschichten, die in der Ausstellung keinen physischen Raum finden. Nach dem Besuch halten sie die Erinnerung an das Gesehene und Erlernte lebendig.
Museums-Apps ermöglichen eine treffsichere Ansprache unterschiedlicher Zielgruppen – ein Element der Vermittlung, das immer wichtiger wird. Sie erschließen (auch potentiellen) Besucherinnen und Besuchern die Inhalte zielgenau z.B. in Fremdsprachen oder einfacher Sprache. Mit Unterstützung der Bayerischen Sparkassenstiftung stellt die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern in einem bundesweit einmaligen Förderprojekt fabulAPP zur Verfügung. In einer Kombination aus Workshop-Modulen und IT-Infrastruktur lernen die Teilnehmenden, eine eigene APP zu erstellen.
Gemeinsam mit Menschen mit Behinderungen als Expertinnen und Experten in eigener Sache wurde fabulAPP umfassend barrierefrei ausgebaut und bietet jetzt umfassende Vermittlungsmöglichkeiten für Blinde und Sehbehinderte wie auch gehörlose Menschen. Parallel wurde eine Handreichung zu Konzeption und Content entwickelt, die die inhaltliche Arbeit an den Apps entscheidend unterstützt.
Mit dieser Entwicklung ist ein singulärer Stand an Teilhabe für alle Menschen erreicht.
Workshops & Software - die zwei Säulen von fabulAPP
Das Förderprogramm fabulAPP stärkt die digitale Vermittlung in der bayerischen Museumslandschaft. Die Teilnehmenden erstellen mithilfe des AppCreators von fabulAPP App-Konzepte auf der Höhe der Zeit. FabulAPP wird kontinuierlich weiterentwickelt, neue Features bereitgestellt. So ist es für die Museen ein wichtiges Instrument digitaler Vermittlung, das dynamisch entwickelt und genutzt werden kann – auch in Bezug auf Schnittstellen und Synergien in alle anderen Bereiche der Vermittlung und Öffentlichkeitsarbeit.
fabulAPP fußt dabei auf zwei Säulen: Einerseits werden Sie im Rahmen eines dreiteiligen Workshop-Programms und individueller Betreuung bei der Konzeption der App-Inhalte unterstützt. Andererseits stellt die Landesstelle den Museen den AppCreator zur Verfügung und übernimmt in den ersten drei Jahren sämtliche anfallende Kosten für das Hosting und den laufenden Support. Nach Ablauf der drei Jahre profitieren die teilnehmenden Museen von den ausgehandelten Sonderkonditionen.
Informationen zum Appbaukasten fabulAPP
Der fabulAPP zugrundeliegende AppCreator ist sehr intuitiv und niederschwellig angelegt. In der vom IT-Dienstleister KULDIG bereitgestellten KULDIG Preview-APP sind alle eingepflegten Inhalte sofort sichtbar. So können Konzepte und Content sofort in der Praxis überprüft und nachjustiert werden – ein sehr dynamischer, ökonomischer Prozess. Zudem können über den AppCreator sowohl Webapps als auch native Apps für Android und iOS generiert werden, sodass die erarbeiteten Inhalte plattformübergreifend angeboten werden können.
Durch die einfache Bedienung und die sofortige Aktualisierung der App können auch Sonderausstellungen und/oder besondere Angebote in der App unkompliziert zugänglich gemacht werden.
Drehbuch fabulAPP
Das Layout der App kann individuell angepasst werden. Sie können frei entscheiden, wie die Elemente angeordnet werden und gestalten die App nach Ihren Vorstellungen.
Folgende Funktionen können umgesetzt werden:
- Anlegen multimedialer Stationen mit Bild, Text, Audio, Video, PDF, Extraseiten, Stationen
- Anlegen von Touren (lineare Führung)
- Erkunden (explorativer Ansatz)
- Räume/Kategorien als Zwischenebene innerhalb von Touren und Stationen
- Aufruf von Stationen via Listenübersicht
- Aufruf von Stationen via Nummerneingabe
- Aufruf von Stationen via QR-Code-Scan
- Anlegen von Extraseiten mit Bild, Text, Audio, Video, PDF, Stationen, Extraseiten (zur Darstellung von Informationen und Vertiefungen)
- Virtuelle Postkarten
- Selfies
- Bildnachrichten (Postkarten)
- Fotopunkte
- Download-Option Bild
- Sharing via Social Media
- Quizfragen zu Stationen
- Multiple Choice Text
- Multiple Choice Bild
- Freitext
- Mulitmedial umgesetzte Wegbeschreibungen zwischen den Stationen
- Bild + Text
- Audio + Bild + Text
- Video + Bild + Text
- 360°-Ansichten zu Stationen
- Vorher-Nachher-Slider zu Stationen
- Karte/Lageplan mit Anzeige und Aufruf POIs und Stationen
- Mehrere Sprachprofile in einer App
- Offline-Verfügbarkeit von Inhalten
- Informationen zur Einrichtung (Allgemein, Anfahrt, Öffnungszeiten, Eintrittspreise)
- Social-Media-Profile mit Verlinkung hinterlegen
- Individueller Aufbau des Seiten- und Tabmenüs
- Individueller Aufbau der Startseite
- Farbgestaltung, bei der fünf Farben zur Auswahl stehen
- Impressum, Datenschutz, Erklärung zur Barrierefreiheit
- Schriftgrößenskalierung via Einstellungen
- Karte Außenbereich mit Anzeige und Aufruf Stationen (in Umsetzung)
- Geofencing für Stationen im Außenbereich (in Umsetzung)
Der fabulAPP AppCreator ist als Baukasten konzipiert, der kontinuierlich weiterentwickelt wird und neue Funktionen (Features) bereitstellt. Diese entstehen entweder über Projekte der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern oder über Projekte des IT-Dienstleisters. Zusatzfunktionen können projektbezogen und nach Absprache geplant werden. Die Entwicklungskosten für neue Funktionen werden von dem betreffenden Museum getragen und im Anschluss daran im Sinne des Solidarprinzips in das Funktionsportfolio des Baukastens aufgenommen und allen Nutzenden von fabulAPP zur Verfügung gestellt.
Zulassungsvoraussetzungen
Das Programm fabulAPP ist eine Initiative und Förderprogramm der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern. Bewerben können sich daher alle Museen, die nicht vom Freistaat Bayern getragen werden und sich im bayerischen Staatsgebiet befinden.
Nach der international gültigen Definition des ICOM ist „[e]in Museum [...] eine dauerhafte Einrichtung, die keinen Gewinn erzielen will, öffentlich zugänglich ist und im Dienst der Gesellschaft und deren Entwicklung steht. Sie erwirbt, bewahrt, beforscht, präsentiert und vermittelt das materielle und immaterielle Erbe der Menschheit und deren Umwelt zum Zweck von Studien, der Bildung und des Genusses.“
Zusätzlich muss Ihr Museum folgende Voraussetzungen erfüllen:
- gesicherte Trägerschaft
- gesicherte und ausreichende fachliche Leitung und Personalausstattung
- geordnete finanzielle Verhältnisse
- dauerhafte Verfügbarkeit einer aussagekräftigen und ausstellungsfähigen Sammlung
- auf Dauer angelegter Museumsbetrieb
- regelmäßige und ausreichende Öffnungszeiten
- Nutzbarkeit des Museums als öffentliche Bildungseinrichtung
- Herstellung des Einvernehmens mit der Landesstelle in allen wesentlichen Aspekten vor Beginn der geplanten Maßnahme
Achtung: Museumsähnliche Einrichtungen ohne eigene Sammlung können durch die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern nicht gefördert werden und daher leider auch nicht am Programm fabulAPP teilnehmen.
Zulassungsvoraussetzung für die Teilnahme am Programm fabulAPP sind:
- Abgabe der vollständig ausgefüllten Bewerbungsunterlagen inklusive eines ersten Konzeptentwurfs
- Bestätigung der Förderfähigkeit Ihres Hauses durch die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern
Kosten
Welche Kosten sind mit der Nutzung von fabulAPP verbunden?
Das Workshop-Programm, der AppCreator sowie die individuelle Beratung zur App-Konzeption sind für förderfähige Museen, die zum Programm fabulAPP zugelassen wurden, kostenfrei.
Für die Produktion von Content, sprich Texte, Bilder, Audios und Videos sowie für mögliche Übersetzungsarbeiten können für Sie Kosten entstehen, wenn die Inhalte in Zusammenarbeit mit externen Dienstleistenden angefertigt werden. Auch sollten Sie ein gewisses Budget für die Vermarktung der App einplanen, um beispielsweise Flyer und Plakate gestalten und drucken lassen zu können.
Die Nutzung der fabulAPP-Software ist für Sie ab Aktivierung Ihres Zugangs – in der Regel passiert dies im Rahmen von Workshop III – nach einer zwölfwöchigen Demozeit für die ersten drei Jahre kostenfrei. Im Sinne einer Anschubfinanzierung übernimmt die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern hier für alle teilnehmenden Museen die kompletten Lizenzgebühren für die Nutzung des AppCreators sowie das Hosting und den laufenden Support der Anwendungen durch unseren IT-Dienstleister KULDIG der DroidSolutions GmbH.
Nach Ablauf dieser dreijährigen Übernahme der Kosten für Hosting und Support fallen für Sie Lizenzgebühren an. Bei fabulAPP teilnehmende Museen können die durch die Landesstelle ausgehandelten Sonderkonditionen nutzen und zahlen für die Nutzung des CMS sowie das Hosting und den laufenden Support durch den IT-Dienstleister KULDIG der DroidSoulutions GmbH jährlich 1.428,00 Euro (brutto).
FabulAPP wird durch die Bayerische Sparkassenstiftung gefördert. Es bietet sich an, sich frühzeitig im Projekt mit Ihrer lokalen Sparkasse in Verbindung zu setzen, die Sie als möglicher Fördergeber auch bei der Finanzierung der Lizenzkosten ab dem vierten Jahr unterstützen kann.
Demoversion des fabulAPP AppCreators
Bereits vor dem Einstieg in das Förderprogramm können Sie eine Demoversion des fabulAPP AppCreators testen. Die Anmeldung dazu erfolgt über unseren IT-Dienstleister kuldig.
Anmeldung zur Demoversion (externer Link, öffnet neues Fenster)
Bewerbung
Senden Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen mit dem Betreff „Bewerbung fabulAPP“ an fabulapp(at)blfd.bayern.de (öffnet Ihr E-Mail-Programm).
Sobald uns Ihre Bewerbung erreicht, werden wir diese prüfen und uns schnellstmöglich mit Ihnen in Verbindung setzen. Die Vergabe der Plätze im Workshop erfolgt nach Eingang der Bewerbungsunterlagen.
Bewerbungsschluss für die Workshops ist jeweils zwei Wochen vor Veranstaltungstermin. Ein Neueinstieg in das Workshopprogramm ist jeweils im Frühjahr und im Herbst möglich.
Arbeitsmaterialien und Handreichungen
Hier finden Sie Vorlagen, Tipps, Checklisten und Ratgeber rund um fabulAPP und digitales Storytelling.
Drehbuch fabulAPP
Content und Storytelling
Konzept und Infrastruktur
- BYOD Betriebskonzept fabulAPP (öffnet neues Fenster). (nicht barrierefrei)
- Checkliste Kommunikation und Marketing fabulAPP (öffnet neues Fenster). (nicht barrierefrei)
- Checkliste Veröffentlichung in den Appstores fabulAPP (öffnet neues Fenster). (nicht barrierefrei)
- Grobkonzept Leitfaden fabulAPP (öffnet neues Fenster). (nicht barrierefrei)
- Vorlage Grobkonzept Leitfaden fabulAPP (öffnet neues Fenster)
- Materialspezifikation fabulAPP (öffnet neues Fenster). (nicht barrierefrei)
- Praxishilfe Konzeption Umsetzung fabulAPP (öffnet neues Fenster). (nicht barrierefrei)
Barrierefreiheit und Inklusion
Kommende Workshoptermine
zum VeranstaltungskalenderDas Projekt auf einen Blick
Projektbeteiligte und Finanzierung
Projektbeteiligte:
- Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern: Idee und Konzept
- KULDIG: IT-Dienstleister
- Bayerische Sparkassenstiftung: Förderung
Beteiligte Museen
Veröffentlichte fabulAPPs
- Abenberg – Museum Burg Abenberg
- Abensberg – App ins alte Abensberg
- Altdorf – Museum Altdorf
- Aschheim – AschheiMuseum
- Augsburg – Gaswerk
- Bad Bocklet – Graf-Luxburg-Museum
- Bamberg – Museen der Stadt Bamberg
- Deggendorf – Stadtmuseum Deggendorf
- Forchheim – Kaiserpfalz App
- Hirschaid – Museum im Schloss Sassanfahrt
- Illerbeuren – Schwäbisches Freilichtmuseum
- Kaufbeuren – Kaufbeurer Stolpersteine
- Lindenberg – Deutsches Hutmuseum Lindenberg
- Ludwigsstadt – Deutsches Schiefertafelmuseum
- München – Grenzland
- München – Weiße Rose – Die App
- Nürnberg – Museum Kühnertsgasse Nürnberg
- Ottobeuren – Klostermuseum Ottobeuren
- Passau – Veste Oberhaus Passau
- Regensburg – Domschatz Regensburg
- Roth – Museum Schloss Ratibor
- Straubing – Gäubodenmuseum Straubing
- Thalmässing – FUNDREICH Thalmässing – Die App
- Unterhaching – Heimatmuseum Unterhaching
- Wasserburg – Stadtmuseum
- Weißenburg – Römische Thermen Weißenburg
- Wolfratshausen – Erinnerungsort BADEHAUS
- Würzburg – Martin von Wagner Museum
fabulAPPs im Prozess
- Aschau im Chiemgau – Prientalmuseum im Schloss Hohenaschau
- Bayreuth – Kunstmuseum Bayreuth
- Dachau – KZ Gedenkstätte Dachau
- Dießen – Carl Orff Museum
- Flossenbürg – KZ-Gedenkstätte Flossenbürg
- Freising – Stadtmuseum
- Gilching Museum Schichtwerk
- Illertissen – Museum Illertissen
- Ingolstadt – Museum für Konkrete Kunst und Design
- Kloster Irsee – Gedenkstätte
- Kirchseeon – Maskeum
- Maihingen – Museum KulturLand Ries
- Mainkofen – Bezirksklinikum Mainkofen - Gedenkstätte
- Mellrichstadt – Kreisgalerie im Alten Spital
- Miltenberg – Museen Miltenberg
- Murnau – Schlossmuseum
- München – Monacensia im Hildebrandhaus - Münchner Stadtbibliothek
- Neusath-Perschen – Freilandmuseum Oberpfalz
- Rothenburg – Museum Rothenburg ob der Tauber
- Rosenheim – Städtisches Museum Rosenheim
- Schrobenhausen – Museen der Stadt
- Schweinfurt – Kunsthalle
- Starnberg – Museum Starnberger See
- Treuchtlingen – Stadtmuseum
Bildergalerie
Ansprechperson
Dr. Stefanje Weinmayr
Kunst- und Kulturhistorische Museen Oberbayern (Landkreise Eichstätt, Freising, München, Erding, Ebersberg, Miesbach, Mühldorf am Inn, Altötting, Rosenheim, Traunstein, Berchtesgadener Land & Städte München, Rosenheim); zeitgeschichtliche Museen, fabulAPP
- Telefon:
- +49 89 21014024