Museale Sicherheit und Notfallprävention
In Anbetracht der aktuellen Geschehnisse in Manching und in anderen Museen hat der Freistaat Bayern eine Koordinierungsstelle für Museale Sicherheit und Notfallprävention an der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern geschaffen. Diese unterstützt nichtstaatliche Museen sowie staatliche Zweigmuseen in Bayern bei der Zusammenarbeit mit örtlichen Sicherheitsbehörden, bei der Implementierung eines Notfallmanagements sowie der Notfallprävention im Falle von Naturkatastrophen.
Aktuelles
weitere MeldungenSonderprogramm Museumssicherheit des Kulturfonds
Der Freistaat Bayern stellt aus den Mitteln des Kulturfonds Gelder für investive Maßnahmen im Bereich Einbruchschutz für die nichtstaatlichen bayerischen Museen bereit. Beantragt werden können beispielsweise Förderungen für Installationen von baugebundene Sicherungseinrichtungen am Museumsgebäude. Das Fördergebiet erstreckt sich auf ganz Bayern; eine Ausnahme zum geltenden Förderverbot für Vorhaben in München und Nürnberg wird ausnahmsweise zugelassen. Für investive Maßnahmen zum Einbruchschutz bei nichtstaatlichen bayerischen Museen wird ein Fördersatz von bis zu maximal 50 % der zuwendungsfähigen Kosten gewährt.
Anträge für Sicherungsmaßnahmen am Museumsgebäude können das ganze Jahr 2023 bei der zuständigen Bezirksregierung eingereicht werden.
Das Fördergebiet erstreckt sich auf ganz Bayern; das Förderverbot für Vorhaben in München und Nürnberg wird aufgehoben.
Wir bitten Sie, von der Zusendung sensibler Unterlagen, wie beispielsweise sicherheitsrelevanter Konzepte, abzusehen.
Weiterführende Links und Ressourcen
Grundlagen
- SiLK Tool - SicherheitsLeitfaden Kulturgut (externer Link, öffnet neues Fenster)
- Museen und Sicherheit. Ratgeber für Diebstahlschutz im Museum (externer Link, öffnet neues Fenster)
- Leitfaden Standards für Museen, insbesondere das Kapitel "Dauerhaft bewahren" (externer Link, öffnet neues Fenster)
- Checkliste Standardkriterien "Dauerhaft bewahren" (externer Link, öffnet neues Fenster)
Notfallprävention bei Naturkatastrophen
Die Naturkatastrophen der letzten Jahre haben die zunehmende Gefährdung von Museen und ihren Sammlungsbeständen durch die Auswirkungen des Klimawandels verdeutlicht. Wie werden Museen zukünftig auf die sich verändernden ökologischen Bedingungen und den damit einhergehenden ökonomischem wie sozialem Wandel reagieren? Welchen Szenarien werden sie gegenüberstehen? Mit welchen vorausschauenden Maßnahmen können sie sich gegenüber Naturkatastrophen, finanziellen Defiziten und gesellschaftspolitischen Veränderungen wappnen?
Vor die Lage kommen – präventive Risikobewertung für Museumsstandorte
Die Gefahren Kulturgut durch Naturkatastrophen zu verlieren, steigen in Folge des Klimawandels fast kontinuierlich. Ein erster Schritt um diese Risiken zu minimieren, ist die Eruierung der an einem Ort zukünftig verstärkt und vermehrt zu erwartenden Bedrohungen bzw. den daraus resultierenden Katastrophen. Für diesen vermeintlichen Blick in die Glaskugel gibt es inzwischen Software-Programme, die auf Datenbanken mit weltweiten Datensammlungen über Naturgefahren zurückgreifen können und darauf basierend eine Standortanalyse erstellen können. Diese vermögen inzwischen einen recht detaillierten Überblick über die aktuelle wie die zukünftige Risikolage zu geben.
Die Landestelle verfügt derzeit über einen limitierten Zugang zu einer der leistungsstärksten Datenbanken auf diesem Gebiet und bietet interessierten Museen, gerade mit Blick auf Neubau- oder Sanierungsvorhaben an, die jeweiligen Standorte auf die zukünftige Risikolage hin zu überprüfen.
Interessierte Museumsleitungen wenden sich bitte mit den genauen Adressangaben der zu überprüfenden Liegenschaft an den/die für sie zuständigen Gebiets-Referenten/-Referentin.
Die Landestelle bietet damit ein spezialisiertes Know-how auf dem Gebiet der Risikoprävention. Zusätzlich zu einer umfassenden Einschätzung des Gesamtrisikos, erhalten Sie spezielle Gefahrenbeurteilungen für insgesamt zwölf Naturgefahren, darunter Erdbeben, Hagel, Tornados, Blitze, Wald- und Buschbrände, Flusshochwasser und Sturmfluten.
Notfallverbünde
In einem Notfallverbund schließen sich kulturgutbewahrende Einrichtungen wie Museen, Archive und Bibliotheken auf lokaler bzw. regionaler Ebene zusammen. Zielsetzungen sind der Erfahrungsaustausch untereinander, gemeinsame präventive Maßnahmen (z.B. Kooperation mit den örtlichen Gefahrenabwehrbehörden, Fortbildungen, Notfallübungen), sowie die gegenseitige Unterstützung im Notfall.
In Bayern bestehen bereits mehrere lokale Notfallverbünde, beispielsweise in München, Augsburg, Würzburg und der Metropolregion Nürnberg.
Weiterführende Links und Ressourcen
Grundlagen
- SiLK Tool - SicherheitsLeitfaden Kulturgut (externer Link, öffnet neues Fenster)
- Positionspapier zum Risiko- und Krisenmanagement in Kulturgut bewahrenden Einrichtungen des BBK (externer Link, öffnet neues Fenster)
- Broschüre "Gefährdetes Erbe. Notfallevakuierung von Sammlungen" von ICCROM (externer Link, öffnet neues Fenster)
- Münchner Fachgruppe für Präventive Konservierung: Umgang mit Kunst und Kultur im Notfall, München 2017 (externer Link, öffnet neues Fenster)
- Leitfaden Standards für Museen, insbesondere das Kapitel "Dauerhaft bewahren" (externer Link, öffnet neues Fenster)
- Checkliste Standardkriterien "Dauerhaft bewahren" (externer Link, öffnet neues Fenster)
- Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) (externer Link, öffnet neues Fenster)
Notfall-Informations- und Nachrichten-Dienste
- Katwarn (externer Link, öffnet neues Fenster)
- Warn-App NINA des BBK (externer Link, öffnet neues Fenster)
- WarnWetter-App des DWD (externer Link, öffnet neues Fenster)
- Deutscher Wetterdienst (externer Link, öffnet neues Fenster)
- Länderübergreifendes Hochwasserportal (externer Link, öffnet neues Fenster)
Ansprechperson
Simone Schön

Museale Sicherheit und Notfallprävention
- Mobil:
- +49 162 2136739
Hinweis zu sicherheitsrelevanten Unterlagen
Von der Zusendung sicherheitsrelevanter Konzepte und anderer sensibler Unterlagen bitten wir abzusehen. Diese können gerne im Rahmen eines Beratungsgespräches vor Ort besprochen werden.