Veranstaltung: Herzlich willkommen! Barrierefreiheit (auch) für taube Menschen

Museen sind auf dem Weg zu mehr Barrierefreiheit – doch für taube Menschen bestehen weiterhin viele Hürden, insbesondere in der Kommunikation. Zwar werden Führungen mit Dolmetschenden für Deutsche Gebärdensprache (DGS) angeboten, doch geht dabei oft die direkte, lebendige Kunstvermittlung verloren.

Die Veranstaltung richtet sich an Museen, die Führungen in DGS anbieten und sich stärker auf die Bedürfnisse tauber Museumsgäste einstellen möchten. Vorgestellt werden Praxisbeispiele aus Häusern, in denen gehörlose Vermittlerinnen und Vermittler selbst aktiv sind. Gemeinsam wollen wir Wege finden, wie Museen kulturelle Teilhabe in Gebärdensprache ermöglichen können – inklusiv, direkt und authentisch.

Seit 2019 gibt es in Bayern sogenannte Museum Signer – gehörlose Vermittlerinnen und Vermittler, die Führungen direkt in DGS anbieten. Die Veranstaltung lädt dazu ein, sich über diese Pionierarbeit auszutauschen: Wie kann eine inklusive Kulturvermittlung aussehen, die taube Gäste wirklich einbezieht? Welche Formate haben sich bewährt? Und wie gelingt der Aufbau eigener Angebote im Museum? Neben Impulsen aus der Praxis bietet der Workshop Raum für Diskussion, Vernetzung und neue Ideen – für mehr Sichtbarkeit und Teilhabe der Gehörlosengemeinschaft in der Museumslandschaft. Ein Praxisteil gibt zudem Einblicke in visuelle Kommunikation, Gebärdensprache und Gehörlosenkultur.

Referierende

Helen Wollstein-Gouba ist seit 2005 im Gehörlosenverband München und Umland e.V. tätig und seit 2017 Teil der Geschäftsleitung. Sie unterstützt und begleitet seit 2019 Museum Signer sowie Museen bei deren Angeboten in Gebärdensprache. Martina Odorfer ist Taube Kunstvermittlerin und Museum Signer der ersten Stunde. Sie bietet regelmäßig Führungen in Deutscher Gebärdensprache an und arbeitet seit 2022 im Gehörlosenverband München und Umland e. V. als Leiterin für Kultur, Medien und Kommunikation.